Matter Standard und die häufigsten Fragen dazu - alles Wissenswerte erfährst du hier!
Der Smart Home-Markt entwickelt sich ständig weiter, und die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Geräten und Herstellern war bisher eine Herausforderung. Doch jetzt gibt es eine vielversprechende Lösung – den matter-Standard.
In diesem Beitrag setzen wir uns mit den häufigsten Fragen zum matter-Standard auseinander und geben dir einen Überblick über dieses aufstrebende Smart Home-Protokoll.
Was ist der matter Standard eigentlich?
Der Matter–Standard, früher bekannt als „CHIP-Projekt“ , ist ein offenes, interoperables Smart Home-Protokoll, das von der Connectivity Standards Alliance (ehemals ZigBee Alliance) entwickelt wurde.
Er ermöglicht die nahtlose Kommunikation und Interoperabilität zwischen verschiedenen smarten Geräten, unabhängig von ihrem Hersteller oder ihrer Kategorie.
Der matter-Standard basiert auf dem Internet Protocol (IP), einem weit verbreiteten und bewährten Kommunikationsprotokoll. Matter nutzt spezifische IP-basierte Technologien wie Thread, Wi-Fi und Ethernet, um Geräte miteinander zu verbinden. (Matter selbst ist somit kein neues Funkprotokoll, wie es oft behauptet wird!)
Dies ermöglicht eine nahtlose Kommunikation und Interaktion zwischen matter-kompatiblen Geräten, unabhängig von ihrer Marke oder ihrem Hersteller.
Ein weiterer Vorteil des Standards ist die Sicherheit und der Datenschutz. Er basiert auf modernen Sicherheitsmechanismen und kryptografischen Standards, um deine Privatsphäre und die Integrität der Smart Home-Systeme zu schützen.
Die Matter-Alliance legt hohe Sicherheitsanforderungen fest, um sicherzustellen, dass matter-kompatible Produkte angemessene Schutzmaßnahmen implementieren.
Zu der Alliance gehören führende Unternehmen wie z.B. Apple, Google, Amazon, Signify (Hersteller hinter Philips Hue & WiZ) und viele weitere.
Mit matter kannst du also deine Geräte einfacher integrieren und automatisieren. Du kannst z.B. Lichter, Thermostate, Zwischenstecker, Türschlösser und Überwachungskameras verschiedener Hersteller in einem gemeinsamen System betreiben und über eine zentrale Steuerung oder Sprachassistenten wie Siri, Google Assistant oder Amazon Alexa verwalten.
Welche Vorteile bietet matter für Smart Home-Besitzer?
Der matter-Standard bietet gleich eine Vielzahl von Vorteilen für Smart Home-Besitzer. Er ermöglicht die einfache Integration verschiedener Geräte in ein gemeinsames System, unabhängig von der Marke oder des Herstellers.
Dadurch kannst du dein eigenes Smart Home viel flexibler gestalten und von einer größeren Auswahl an Geräten profitieren. Oft ist es doch auch so, dass die Funktion von einem smarten Gerät zwar gegeben ist, aber das Design einen überhaupt nicht anspricht.
Außerdem sorgt der matter-Standard für eine verbesserte Sicherheit (wie oben bereits erwähnt), da er auf bewährten Technologien basiert und von Experten entwickelt wurde und weiter entwickelt wird.
Welche Hersteller und Geräte unterstützen den matter-Standard?
Zu den, bereits oben erwähnten, gehören auch folgende Hersteller und Marken dazu, die die matter Geräte angekündigt haben oder bereits vertreiben:
- IKEA (tradfri)
- Samsung (SmartThinks)
- Schneider Electric
- Silicon Labs
- Legrand
- Leedarson
- MMB Networks
- NXP
- Eltako
- SwitchBot
- Eve Systems
- Govee
- Onvis
- TP-Link
- Bosch
- Nuki
Die gesamte Liste der, bereits zertifizierten matter Produkte, findest du auf der offiziellen Seite der CSA (Connectivity Standards Alliance).
Kann ich meine bestehende Smart Home Geräte auf den matter-Standard aufrüsten?
Um es kurz zu halten, ja, es ist möglich!
Bei einigen, sich bereits auf dem Markt befindlichen Geräten, bieten Hersteller einen Firmware-Update an, mit dessen Hilfe die Produkte matter-kompatibel gemacht werden.
Aber es wird nicht mit jedem Gerät funktionieren, da hier die Leistung einzelner Hardwarekomponenten für matter einfach nicht ausreicht.
Wie kann ich herausfinden, ob ein Gerät den matter-Standard unterstützt?
Hersteller, die den matter-Standard unterstützen, werden auf ihren Produktverpackungen und in ihren Produktbeschreibungen das matter-Logo oder eine Erwähnung der matter-Kompatibilität anzeigen.
Außerdem wird die offizielle Liste der matter-zertifizierten Produkte eine wertvolle Hilfe sein, um zu überprüfen, ob ein bestimmtes Gerät den neuen Standard unterstützt.
Unten siehst du ein Beispiel für einen smarten matter Zwischenstecker von ONVIS mit den offiziellen Logos von matter und Thread.
Folgende Geräte sind bereits mit matter kompatibel
Welche Funktionen und Möglichkeiten bietet matter im Vergleich zu anderen Standards?
Der offene matter-Standard, der von vielen namhaften Unternehmen unterstützt wird, bietet eine verbesserte Interoperabilität und Kompatibilität zwischen verschiedenen Smart Home-Geräten, -Plattformen und Systemen. Er ermöglicht eine nahtlose Integration von Geräten verschiedener Hersteller, unabhängig von der eingesetzten Kommunikationstechnologie.
Mit dem matter-Standard kannst du, beispielsweise, eine Beleuchtung von einem Hersteller wie Eve Systems, einen Heizkörper-Thermostaten von einem anderen Hersteller wie tado° und eine Überwachungskamera von einem weiteren Hersteller wie Netatmo „nahtlos“ in dein Smart Home integrieren.
Matter verwendet IP-basierte Funkstandards wie Thread und Wi-Fi, kann aber auch mit Ethernet umgehen, um die Kommunikation zwischen den smarten Geräten zu ermöglichen.
Gibt es auch Nachteile bei matter?
Wie heisst es so schön! Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten!
Und so ungefähr verhält es sich auch mit dem neuen Smart Home Standard matter!
WiFi-Technologie
Neben der Thread-Technologie, die ich absolut empfehlenswert finde, unterstützt matter auch WiFi, wie du es mittlerweile weisst. Die meisten smarten WLAN Geräte nutzen aber die, ohnehin schon stark belastete, 2,4 GHz Frequenz.
Somit könnten die meisten WLAN-Router bei zu vielen eingebundenen Geräten einfach überlastet sein und die, ohnehin schon von vielen beschimpfte, WLAN-Verbindung noch schlechter werden, was unweigerlich zu Verbindungsschwierigkeiten und -abbrüchen führen wird.
Ich würde aber die WiFi-Technologie für den Smart Home Bereich nicht generell verteufeln, denn mit WiFi 6 gibt es bereits einige Verbesserungen wie stabileres WLAN, längere Akkulaufzeiten und geringere Latenzzeiten.
Matter-Updates
Wie ich oben schon erwähnt habe, können aus einigen Gründen nicht alle, sich bereits auf dem Markt befindlichen Geräte und Systeme, per einfaches Update matter-kompatibel gemacht werden.
Ähnlich sieht es auch mit den Geräten aus, die die Funkstandards wie ZigBee, Z-Wave oder Bluetooth LE unterstützen. Da diese Geräte nicht direkt mit matter kommunizieren können, gehen hier einige Hersteller den Umweg über deren Bridge, den Hub’s und Gateways, und implementieren den matter Standard einfach dort.
So finden solche Geräte doch noch ihren Weg ins matter-Universum.
Ein aktuelles Beispiel kommt z.B. von SwitchBot mit ihrem matter kompatiblen Hub 2.
Nicht alle Funktionen werden unterstützt
Da matter ein offener Standard ist, obliegt es dem Hersteller, wie er die Geräte implementieren lassen will und wird. Es kann also durchaus sein, dass ein Gerät, nehmen wir als Beispiel einen smarten Zwischenstecker dazu, der über die Hersteller-App nicht nur verschiedene Verbraucher schalten, sondern ebenfalls deren Verbrauch anzeigen kann, es im System oder der Plattform und dementsprechend der App, eines anderen Herstellers, was über matter integriert wurde, den Verbrauch nicht anzeigen, sondern nur die Geräte an- und ausschalten kann.