Das deutsche Unternehmen Devolo AG aus Aachen hat ein Insolvenzantrag gestellt
Devolo ist, vor allem, für ihre dLAN Powerline-Adapter bekannt und wurde im Jahr 2002 mit Sitz in Aachen gegründet. Ab 2015 hat das Unternehmen auch den Smart Home Markt für sich entdeckt und mit einer ganzen Produktlinie Devolo Home Control eingestiegen.
Jetzt hat das Unternehmen durch die Pressemitteilung bekannt gegeben, dass es sich mit Hilfe des Schutzschirmverfahrens neu aufstellen möchte.
Was dort nicht erwähnt wird, ist das Wort Insolvenz!
Ein Schutzschirmverfahren ist aber ein Insolvenzverfahren zur Entschuldung und Unternehmenssanierung! Hauptziel dieses Verfahrens ist es, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und fortzuführen. Die unternehmerische Verantwortung bleibt dabei bei der Geschäftsführung der Devolo AG.
Das Schutzschirmverfahren wird auch nur dann genehmigt, wenn das Unternehmen noch nicht zahlungsunfähig ist. Eine drohende Zahlungsunfähigkeit ist aber wiederum erlaubt.
Covid und verzögerte Auftragsabwicklung sind schuld
Als eine der Hauptursachen für die Schieflage nennt das Unternemen die Corona-Situation.
Hauptursache für das Schutzschirmverfahren ist die fortdauernde Corona-Situation: Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Pandemiejahr 2020 und erwarteten Öffnungen des Flächeneinzelhandels im Frühjahr 2021 war zunächst von einer positiven Absatzentwicklung ausgegangen worden. Weitere pandemiebedingte Schließungen im Handel und ein verändertes Käuferverhalten speziell auf dem deutschen Markt führten dann aber zu einem Nachfragerückgang ab dem zweiten Quartal 2021. Dem gegenüber standen jedoch hohe Warenzuflüsse aus den Produktionsstätten in Fernost. Hier müssen aufgrund des weiter anhaltenden Mangels an Bauteilen frühzeitig Lieferverpflichtungen eingegangen werden, die Anfang 2022 zu einem sehr hohen Lagerbestand führten und damit zu einem Liquiditätsengpass. Hinzu kam, dass devolo 2021 Umsätze mit Netzbetreibern im Ausland und im volumenstarken Projektgeschäft nicht realisieren konnte, weil spezifische Zulieferprodukte aufgrund des Chipmangels nicht verfügbar waren.
Devolo Geschäftsführung und Stakeholder rechnen aber mittel- bis langfristig mit positiven Geschäftsaussichten. Das Kerngeschäft (das dürften immer noch, hauptsächlich, die Powerline-Adapter sein) bezeichnet das Unternehmen als gesund.
Sie rechnen in diesem und im WLAN Segment noch mit reichlich Wachstum.
Den Smart Home Markt und dessen Weiterentwicklung hat Devolo aber, meiner Meinung nach, komplett verschlafen!